DNV
DER NAHVERKEHR | Ausgabe 09/2017

Mit dem Bürgerauto mobil bleiben

September 2017 | Maximilian Hartl

Ein alternatives Mobilitätskonzept für den ländlichen Raum Das öffentliche Mobilitätsangebot im ländlichen Raum steht vor großen Herausforderungen. Die dispersen Wege der Bewohner sind meistens flächig verstreut und lassen sich durch ein klassisches öffentliches Verkehrsangebot nur bedingt bündeln [1]. Zu den Schwierigkeiten, im ländlichen Raum außerhalb des Schülerverkehrs einen intakten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu betreiben, führt der demographische Wandel in vielen Gemeinden zu einer Verschärfung der Situation [2]. Immer mehr junge Bürger zieht es in die Ballungsregionen großer Städte. Infolge der zurückgehenden Nachfrage wird das bereits geringe öffentliche Mobilitätsangebot bis auf ein Minimum ausgedünnt. Ohne staatliche Subventionen wäre die öffentliche Daseinsvorsorge längst eingestellt. Ein komfortabler ÖPNV, wie man ihn aus Städten kennt, mit einem kurzen Takt, direkten Verbindungen und kurzen Umsteigewartezeiten, sieht anders aus. In den ländlichen Regionen bleiben meistens Einwohner im gehobenen Alter zurück. Und genau darin liegt die Herausforderung. Nicht weil sie alt sind, sondern weil die körperliche und geistige Fähigkeit, sich individuell im Straßenverkehr zurecht zu finden, mit dem Alter abnimmt [3]. Solange die motorischen Fähigkeiten ausreichen, den eigenen Pkw zu führen, Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen oder die örtlichen Besorgungen zu Fuß zu erledigen, bleibt diese Bevölkerungsgruppe mobil. Aber was geschieht, wenn diese Fähigkeiten wegfallen und die Wege zum Arzt oder Einkauf immer beschwerlicher werden? Wie sollen dann die täglichen Besorgungen erledigt werden?